Faktoren der Tiefenstaffelung
Das Platzieren eines Instruments oder einer Stimme in der Mitte des Panoramas ist eigentlich eine Illusion. Unser Gehirn vermittelt uns den Eindruck, diese Stimme befände sich in der Mitte zwischen den beiden Lautsprechern, obwohl sich an dieser Position gar kein Lautsprecher befindet.
Diese Fähigkeit des menschlichen Gehirns, aus gewonnenen Hörerfahrungen heraus die vermeintliche Position eines Klangs in einer Stereomischung zu bestimmen, nutzen wir auch für die Gestaltung räumlicher Tiefe in einem solchen Stereomix.
Wir können verschiedene Elemente einer Aufnahme an verschiedenen Positionen innerhalb des «Dreiecks» zwischen Links/Rechts und Vorne/Hinten platzieren, sogar scheinbar vor der Linie zwischen den Lautsprechern.
Um das zu bewerkstelligen, stehen in der Tontechnik verschiedene Mittel zur Verfügung. Eines davon ist die Verwendung von Halleffekten und anderen zeitbearbeitenden Effektgeräten.
Die Positionen von Instrumenten und Stimmen in einem Stereomix lassen sich über folgende Faktoren definieren:
Lautstärke
Frequenzbild
Panning
Rauminformationen
Zeitverlauf/Timing
Ich möchte darauf hinweisen, dass die Beurteilung räumlicher Tiefe und die Bestimmung von Positionen im «virtuellen» Raum eines Stereo-Mixes am besten über Lautsprecher in einer guten Abhörsituation möglich ist. Ein zu halliger Abhörraum oder eine unsymmetrische Hörposition erschweren das Hören der Räumlichkeit einer Mischung. Aber auch über Kopfhörer fällt die räumliche Einordnung und die Ortung auf der Vorne-Hinten-Achse vor allem bei komplexen Mischungen schwer. Trotzdem ist ein gutes Paar Mixing-Kopfhörer auch in diesem Punkt einer schlechten Raumakustik im Regieraum überlegen.